Franz Wilhelm Dafert - "Mein Lebenslauf"
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Die Erforschung des faszinierenden ...
…Franz Wilhelm DAFERT Ritter von Senseltimmer (*1863 - †1933)
Das letzte Jahr Ahnenforschung im Bereich F.W. DAFERT war für mich sehr erfolgreich. Ich habe mich mit seinem Leben beschäftigt und kann mir nun annähernd vorstellen, wie schwer das Leben um die Jahrhundertwende (1887-1922) war. Ich habe den original handgeschriebenen Lebenslauf übersetzt, welche natürlich in Kurrent verfasst wurde. Kurrent habe ich recht schnell lesen gelernt. Den Lebenslauf biete ich nun hier zum Download an. (Es sind leider noch ein paar kleine Fehler enthalten!)
Es ging um seine Forschung als Landwirtschafts- und Nahrungsmittelchemiker. Geboren in Wien legte er ebenda 1879 die Matura ab.
1881: Erster Assistent an der Versuchsanstalt der landwirtschaftlichen Akadademie Poppelsdorf-Bonn.
Er wurde 1883 wegen einer Kommersrede von allen österreichischen Hochschulen relegiert. Siehe
1883: Dr.phil. in Göttingen, 1883 Volontärassistent. bei Soxlet in München
1887 folgte er dem Ruf der brasilianischen Regierung (Kaiser Pedro II) und errichtete in Campinas im Staate Sao Paulo ein Staatsinstitut für Landwirtschaft.
Am 20. April 1887 heiratete er Fräulein Amalie. Siehe
Er traf am 8. Juni 1887 nach einer 19-tägigen Reise, über Paris und Bordeaux, Wigo, Lissabon, Dakar, Senegambia, Pernambuco und Bahia in der entzückend schönen Bucht von Rio de Janeiro ein. Nach langer Suche habe ich Dokumente gefunden welche seine Reise bestätigen. Er startete mit seiner Familie von Hamburg aus nach Santos, Brasilien. Sie fuhren mit dem Dampfschiff „Cintra“.
Sein Hauptthema war der Kaffeebau. Weitere Themen sind im seinem Lebenslauf genau zu finden. Zuckerrohr, Futtergräser, Akklimatisation fremder Nadelhölzer, Gemüsebau, Bodenanalyse, künstlicher Bewässerung, Pflanzenschutz, Stallmistkonservierung und viele andere, wie zum Beispiel Meteorologie. Sein Studium der Volkswirtschaft und Finanzwissenschaften in Tübingen während eines Urlaubs zeigt, wie gründlich er auch diese Richtung pflegte.
1894 wurde sein Sohn Orville Adalbert Dafert in Brasilien, Campinas geboren Siehe.
1898 in die Heimat zurückberufen übernahm er die Leitung der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Wien.
1918 fand seine Nobilitierung statt. 1919 wurde er Sektionschef und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien.
Sein Hauptwerk war das Zustandekommen des Österreichischen Lebensmittelbuches. Das Buch wurde wie folgt benannt: Codex Alimentarius Austriacus, drei Bände 1911-1917.
Im 21ten Wiener Gemeindebezirk wurde eine Gasse nach ihm benannt, die Dafertgasse.
Eine Büste in Brasilien wurde ihm ebenfalls gewidmet. Siehe oder googlestreetsview
Manchmal an Feiertagen besuchen wir die Gruft am Wiener Zentralfriedhof, wo die Grabstätte von F.W. Dafert ist. Er wurde dort mit seiner Familie in 6 Einzelgräber bestattet. Ab und zu muss man in der Gruft nach dem rechtem sehen, da schon einmal seine Büste gestohlen wurde.
Viele kleine Informationen habe ich in der "Wiener Landwirtschaftliche Zeitung", in der Brasilianischen "Correio Paulistano" und in der brasilianischen "Germania, deutsche Zeitung für Brasilien" gefunden.
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